Was sind Euch Eure Kunden wert? Bei der Wertschätzung von Kunden spielen im Geschäftsbereich auch Geschenke eine große Rolle. Viele Unternehmer stellen sich gerade in der Zeit vor Weihnachten die Frage, was und wie sie am besten ihre Kunden beschenken. Zum Thema Kundengeschenke möchte ich Euch mal ein paar Tipps aus meiner Praxis geben.
Was sollte man beachten und wie wählt man am besten Geschenke für Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter aus?
Doch fangen wir erst mal an, was heißt Schenken überhaupt? Schenken heißt: Jemandem etwas ohne Entgelt geben, das er behalten kann.
Schenken ist eine wundervolle Sache, aber auch nicht so ganz einfach wie man manchmal denk. Schon der römische Philosoph Lucius Annaeus Seneca sagte mal: „Man irrt, wenn man glaubt, dass Schenken eine leichte Sache sei. Es hat recht viel Schwierigkeiten, wenn man mit Überlegung geben und nicht nach Zufall und Laune verschleudern will.“
Tipps & Tricks
Hier kommen zehn Tipps und Ratschläge rund um das Thema Kundengeschenke aus unseren Erfahrungen mit Business Geschenken beim GeschenkeStern. Gespickt mit vielen Hinweise auf die Stolperfallen und Fettnäpfchen beim Schenken, die es zu umschiffen gilt.
1. Welche Motivation, welche Erwartung steckt hinter dem Wunsch zu schenken?
„Schenkens Lohn ist wie die Saat, die aufgeht: Reiche Ernte naht, wenn reichlich ausgestreut man hat.“ (Walther von der Vogelweide)
Schenken ist ja dann vor allem im Geschäftsbereich nicht immer so ganz uneigennützig. Es lohnt sich auch mal ganz ehrlich für sich zu überlegen, welche Erwartungen man mit einem Geschenk an den Kunden, an den Geschäftspartner, an den Mitarbeiter etc. eigentlich hat.
Ein Geschenk ist natürlich kein Garant dafür, dass sich die eigenen Wünsche erfüllen. Aber wer weiß, welche Erwartungen er mit den geschäftlichen Geschenken verknüpft, kann dies auch besser planen. Hier mal ein paar Fragen, um die eigene Erwartungshaltung zu klären:
- Was sind Deine Beweggründe etwas zu Verschenken?
- Was versprichst Du Dir davon?
- Möchtest Du die Kundenbindung langfristig stärken?
- Wünscht Du Dir mehr Umsatz?
- Hoffst Du auf den Werbeeffekt?
- Welche konkrete Erwartungen verknüpfst Du mit der Übergabe des Geschenks?
- Soll ein ganz bestimmtes Ziel mit dem Geschenk erreicht werden? Noch ein Geschäftsabschluss, …
2. Steuerliche Aspekte
Steuer und Buchhaltung findet Ihr langweilig? Mag sein, aber es ist trotzdem gut, wenn man die Regeln kennt.
- Gesetzlicher Höchstbetrag: 35 Euro netto pro Empfänger und Kalenderjahr
- Bei teureren Geschenken ist kein Steuerabzug möglich und wenn es blöd läuft muss sogar der Beschenke das Geschenk als geldwerten Vorteil versteuern.
- Wenn Ihr internationale Kunden habt, dann auch die Regelungen für Versand und Mitnahme in andere Länder beachten!
3. Nicht zu billig, nicht zu teuer
- Die Wertigkeit des Geschenks sollte zur geschäftlichen Beziehung passen. Da darf der Stammkunde, der für viel Umsatz bei Euch sorgt, auch ruhig mal besser beschenkt werden, als ein Kunde, der nur ab und an mit Euch Geschäfte macht.
- Lieber langfristig planen: Welche Geschenke könnt Ihr Euch wirklich auch langfristig für die Kunden leisten? Wenn Ihr in einem guten Jahr allen Kunden Champus schenkt und im nächsten Jahr, weil es wirtschaftlich nicht so gut gelaufen ist, reicht es nur für ein Piccolo-Fläschen Sekt … Das sieht beim Kunden einfach doof aus. Und der Kunde merkt sich sehr wohl, was er so im letzten Jahr bekommen hat.
- Achtet darauf, dass der Beschenkte das Geschenk auch annehmen darf. Sowohl in Behörden als auch in vielen Firmen gelten recht strenge Regeln, wer Geschenk annehmen und behalten darf. Oft werden größere Geschenke in Firmen dann beispielsweise in einer Tombola verlost.
- Gut zu wissen: Meist wird der Wert eines Geschenkes niedriger geschätzt als der tatsächliche Kaufpreis!
4. Keine Verpflichtungen
- Geschenke sollten auch wirklich echte Geschenke sein, also Schenken ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Ein Geburtstagsgutschein über 5€ beim nächsten Einkauf ist kein wirkliches Geschenk, sondern eine Werbeaktion. Solche Aktionen können Kunden durchaus erfreuen, aber man sollte dies nicht mit Geschenken verwechseln.
- Besser vermeiden: Geschenke, die mit Aufwand für den Kunden verbunden sind, z.B. wenn der Beschenkte erst selber sein Geschenk telefonisch oder schriftlich anfordern muss (vielleicht habt Ihr auch schon mal so eine „Werbung“ bekommen, nach dem Motto, rufen Sie hier an, um Ihr Geschenk zu erhalten …)
- Auch besser vermeiden: Geschenke, bei den Kunden sich verpflichtet fühlen, etwas zu tun. Die Theaterkarte ist vielleicht nett gemeint, aber nicht für alle Kunden gut geeignet. Und wenn der Kunde dann hingeht, sich aber nicht amüsiert, dann ist beim Schenken etwas schief gelaufen.
- Ausnahmen von den Regeln gibt es immer: Wenn man sich 100%ig sicher, dass etwas genau richtig für den Zu-Beschenkenden ist, dann darf man sich auch über ein paar gute Ratschläge hinwegsetzen, weil es in dem Fall genau das Richtige für den Kunden ist.
Kleiner Leitsatz von mir: Ein Geschenk sollte auch beim Kunden, Geschäftspartner als Geschenk empfunden werden.
5. Das Unternehmen präsentieren
Mit „Das Unternehmen präsentieren“, meine ich jetzt aber nicht Werbung um jeden Preis. 🙂
- Qualität und Art Ihrer Geschenke sollten zum Unternehmen passen. Hier bitte nicht an der falschen Stelle sparen. Ein Billigprodukt als Geschenk hinterlässt auch einen „billigen“ Eindruck, wenn Euer Unternehmen für Qualität und Service steht, sollte das auch im Geschenk ausgedrückt werden.
- Immer dran denken: Die Geschenke repräsentieren auch das Unternehmen, den Namen und auch Euch als Person
- Wenn möglich, Farbe & Stil passend zum Unternehmen
- Werbegeschenke mit Firmenaufdruck sind geeignet als Streuartikel, aber kein Ersatz für hochwertige Geschenke. Statt dessen lieber beim GeschenkeStern die Verpackung mit Firmenlogo versehen lassen und ein Geschenk ohne Logodruck nehme. 🙂
6. Vorsicht bei der Auswahl
- Vorsicht bei der Wahl von ausgefallenen oder persönlichen Geschenken!
- Vorsicht vor allem bei witzigen und anzüglichen Geschenken! Ihr findet das Geschenk vielleicht super lustig und einen tollen Gag, aber der ein oder andere Kunde vielleicht dann nicht.
- Auch kulturelle Besonderheiten beachten! Was in einem Land üblich ist, gehört in anderen Ländern nicht unbedingt zum guten Ton. Beispielsweise verschenken die Chinesen Blumen in Todesfällen, aber nicht wie bei uns üblich als Mitbringsel zum Abendessen etc. Wer die Gepflogenheiten nicht kennt, tritt ganz schnell mal ins Fettnäpfchen.
- Auch auf andere Einschränkungen achten, z.B. Behinderungen. Der Gutschein fürs Abendessen in einem schicken Restaurant, das eine absolut tolle Lokation im Keller hat, aber leider nur über eine Treppe erreichbar ist, ist für den Rollstuhlfahrer halt leider kein gelungenes Geschenk.
- Also, nicht zu ausgefallen, nicht zu langweilig, außer Ihr habt einen ganz trendigen, hippen Kundenstamm, der genau auf die Art von Geschenk voll abfährt.
- Je weniger Ihr über die Kunden und auch über die Personen selber wisst, desto neutraler sollte das Geschenk sein. Sicher ist sicher, dann lieber etwas langweiliger und Standard.
- Typische Geschenke: Pralinen, Schokolade, Wein, Sekt, Champagner, Blumen. Aber auch hier kann man ein bisschen kreativ sein, es müssen nicht die null-acht-fünfzehn Pralinen sein, …
Leider wahr: Auch bei typischen Geschenken kann man total danebenliegen. Der Geschäftsmann mit der Laktoseintoleranz verträgt die leckeren französischen Pralinen leider nicht, der neue Kunde hat Euch nicht auf die Nase gebunden, dass er bei den Anonymen Alkoholikern ist und die Flasche Wein eher ein Problem als eine Freude bereitet und vieles mehr … Deswegen wichtig, immer Ohren und Augen offen halten, dann merkt man vieles schon im Vorfeld.
7. Was mögen Eure Kunden?
„Zuhören können ist der halbe Erfolg.“ sagte einst der 30. Präsident der Vereinigten Staaten Calvin Coolidge.
Da hat er ziemlich Recht. Man sollte auch beim Thema Schenken immer mal wieder zuhören. Und da Small-Talk ja auch zu Geschäftsbeziehungen gehört, einfach öfter mal zuhören. Dann weiß man, dass Kunde X keinen deutschen Rotwein mag, Kunde Y jedes Jahr zum Skifahren geht, Kundin Z kein Rosa leiden mag und vieles mehr.
- Was sind Vorlieben und Geschmack Eurer Kunden?
- Lebenssituation, Hobbies, Auto, Reisen, Mode, Einrichtung, Essen & Trinken, …
- Welches ist die Lieblingsfarbe Eurer Kunden?
- Was mag Euer Kunde gar nicht?
- Je mehr Ihr über die Person wisst, desto eher lässt sich ein geeignetes Geschenk finden.
8. Erwartungshaltung der Kunden?
Nicht zu unterschätzen, auch die Kunden und Geschäftspartner haben oft gewisse Erwartungen an Geschenke. Auch wenn sich Eure Oma unglaublich über den kostenlosen Kugelschreiber mit Werbeaufdruck freut, viele Geschäftsleute haben schon ein riesiges Arsenal an solchen Werbekugelschreibern zu Hause. Damit sind die Kugelschreiber vielleicht immer noch ein gutes Werbemittel, aber halt kein gelungenes Geschäftsgeschenk.
Kunden, Geschäftsleute und so weiter, die von allen Lieferanten und anderen Geschäftspartnern Geschenke bekommen, vergleichen natürlich auch, was sie von wem bekommen haben. Deswegen ist es wichtig, dass Ihr auch wisst, was für Geschenke und auch mit welchem Wert in der Branche üblich sind.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das gilt auch für Kunden, Partner, Mitarbeiter und so weiter. Wenn Ihr also seit Jahren Euren Kunden immer eine Flasche Champagner zu Weihnachten schenkt, dann wird die Flasche vielleicht jedes Jahr für die Silvesterfeier eingeplant. Wenn Ihr jetzt spontan mal total kreativ sein wollt und etwas anderes verschenkt, dann bringt Ihr die Kunden evtl. in die Bredouille, weil die sich jetzt plötzlich selber eine Flasche Champagner kaufen müssen.
9. Passenden Zeitpunkt wählen
Wann sollte man eigentlich seine Kunden beschenken? Auch der richtige Zeitpunkt für Geschenke sollte gut überlegt sein. Fragt Euch doch mal:
- Wann würden sich Eure Kunde am meisten über ein Geschenk freuen?
- Wann wollt Ihr Euch beim Kunden oder Geschäftspartner mit einem Geschenk in Erinnerung rufen?
Macht Eure Geschäftsgeschenke zu einer gut passenden Gelegenheit. Natürlich sind Geschenke zu Weihnachten recht üblich. Aber gerade, wenn man für Geschenke nur ein kleines Budget hat, geht Eurer Geschenk in der Masse an Weihnachten vielleicht unter. Dabei gibt es im Geschäftsbereich jede Menge Gelegenheiten, wann man die Kunden, Geschäftspartner oder Mitarbeiter beschenken kann:
Nach einem erfolgreichen Vertragsabschluss, beim Kundenbesuch, für eine erfolgreiche Zusammenarbeit, zu einem Geschäftsjubiläum, beim Abschluss eines gemeinsamen Projektes, und so weiter …
10. Aufmerksamkeit und Respekt
“I’ve learned that people will forget what you said, people will forget what you did, but people will never forget how you made them feel.” Zitat von Maya Angelou (amerikanische Schriftstellerin)
Natürlich ist das Geschenk beim Schenken ganz wichtig. Aber nicht nur das Geschenk selber zählt, sondern auch in welchem Rahmen und wie es überreicht wird.
- Für die Übereichung von Geschenken sollte man sich Zeit nehmen. Bitte nicht einfach husch, husch jemanden so nebenbei irgendein tolles Geschenk in die Hand drücken. Wer jemanden wirklich beschenken möchte, sollte sich die Zeit nehmen, das Geschenk zu überreichen.
- Schenken mit Aufmerksamkeit & freundlichen Worten. Wer das Geschenk nicht persönlich übergibt, sollte eine Karte mit persönlichen Worten beilegen oder beilegen lassen.
- Das Geschenk bitte nicht schon vorher schlecht machen. Alles schon erlebt oder?! Kennt Ihr das, jemand überreicht ein Geschenk und sagt gleich dazu, dass man es auch umtauschen kann, es nix besonderes ist, oder so ähnlich. Wie soll sich denn der Beschenkte jetzt noch freuen? Also, Ihr habt etwas ausgesucht, dann bitte auch mit der Überzeugung, etwas Schönes zu verschenken, das Geschenk übergeben. Und wenn Ihr von dem Geschenk nicht überzeugt seid? Na, dann solltet Ihr auch etwas anderes aussuchen.
Wichtiger beim Schenken ist das Gefühl, nicht der Preis des Geschenkes.
Zu guter Letzt: Für mich besteht ein perfektes Geschenk (egal ob privat oder im geschäftlichen Umfeld) aus
- Einem gut ausgewählten Geschenk passend zu dem Beschenkten und zum Anlass
- Einer schönen Verpackung, die zum Inhalt und zum Anlass passt
- Einer Grußkarte mit einigen persönlichen Worten
Deswegen hier noch mal eines meiner Lieblingszitate zum Thema Schenken:
Wir beraten beim GeschenkeStern auch gerne Geschäftskunden zum Thema Business-Geschenke. Einfach eine email an uns schicken oder das Kontaktformular ausfüllen.
Bei uns im Shop findet Ihr auch eine Auswahl an ausgefallenen Business-Geschenken.
Herzliche Grüße und viel Erfolg beim Schenken!
Petra
Sehr interessante und gelungene Zusammenstellung für alle, die sich mit dem Thema Kundengeschenke auseinandersetzen! Finde gerade auch den Zeitpunkt wichtig: Die 20. Weihnachtskarte mit „Geschenken zum Weiterverschenken“ oder sogar verbunden mit billigem Kram braucht keiner. Einen geeigneten Zeitpunkt wählen, überraschen im besten Sinne des Wortes, Freude bereiten, weil man es persönlich gerade für angemessen hält und gerne tut. Dann wird auch die Resonanz in aller Regel sehr positiv ausfallen…
Unsere ganze Abteilung hatte auch von unserer Partner Firma Geschenke bekommen. Jeder einen Wein mit deren Logo drauf.
Fand ich auch ne süße Idee. 🙂
Schöne Idee. Ich glaube auch, dass man guten und langjährigen Kunden ruhig mal ein paar Werbegeschenke machen kann. Das kann sich ja schliesslich auch noch in Zukunft auszahlen… 😉
Der Artikel ist wirklich klasse. Auch ich bin der Meinung, dass man seinen Kunden vor allem etwas persönliches und nicht ganz so günstiges besorgen sollte, damit sich der Kunde einfach gewertschätzt fühlt! 🙂
Danke! Das finden wir auch!