Das neue Jahr steht vor der Tür, eine gute Gelegenheit ein Bullet Journal für 2020 anzulegen. Ich wollte schon lange mal ein Bullet Journal testen. Schon seit einiger Zeit gibt es einen ziemlichen Hype um diese Art Journals. Und wenn man ein wenig auf Instagram und Co nach #bujo (Hashtag für Bullet Journal) stöbert, kann man blass vor Neid werden. Wow, da gibt es etliche wahre Kunstwerke! Doch auch wenn man hier unglaublich kunstvoll gestaltete Bullet Journals findet, ist der eigentliche Sinn und Zweck eines Bullet Journals ein ganz praktischer.

Erfunden wurde das Bullet Journal von Ryder Carroll.Der Digital Product Designer lebt in Brooklyn in New York. Ryder hat nach einer Alternative gesucht, um die vielen losen Zettel und Notizen, to-do-Listen besser zu organisieren. Mehr über Bullet Journals und die Hintergründe findet man auf seiner Seite https://bulletjournal.com/

Ein Bullet Journal ist ein Journal, aber eigentlich ist es in erster Linie eine Methode. Die Idee dahinter ist, ein produktives System zu haben, um Zettelwirtschaft zu vermeiden und den Fokus auf die wichtigen Themen zu setzen.

Ganz wichtig beim Bullet Journal: es ist nur eine Anregung. Wie das Journal am Ende gestaltet wird, liegt bei jedem selber. Was für einen gut funktioniert, passt bei einem anderen vielleicht nicht. Es geht auch nicht darum, dass das Journal einen Schönheitspreis gewinnt, sondern alleine darum, dass es für Dich Sinn macht.

Wie funktioniert jetzt so ein Bullet Journal?

Zunächst mal braucht Ihr ein Notizbuch. Größe, Farbe, etc. ganz wie Ihr möchtet (immer dran denken, dass Bullet Journal ist nur für Euch selber!). Nur aufpassen, dass Ihr ein Notizbuch mit genügend Seiten nehmt, sonst reicht es wohl möglich nicht für das ganze Jahr.

Ich habe mich für ein Spiralbuch im DIN A5 Format entschieden. Ich liebe Spiralbücher, die kann man gut umklappen und die sind sehr praktisch. Der Spiralblock Small and Big Ideas von cats on appletrees passte für mich daher super! Die kleinen Erdmännchen auf jeder Seite geben dem Buch schon mal ein bisschen Fun-Faktor 🙂

Inhalt und Erstellen eines Bullet Journals:

Index

Der Index ist schlicht und ergreifend das Inhaltsverzeichnis für das Journal. So findet man schnell im Journal die Stelle, an die man sucht.

Damit das gut funktioniert, als erstes alle Seiten des Notizbuches durchnummerieren.

Dann kann man auf der ersten Seite vorne das Inhaltsverzeichnis anlegen. Die Seitenzahlen werden dann später nach und nach hinzugefügt

Future Log

Eine Übersicht über die nächsten Monate. Ryder Carroll empfiehlt eine Übersicht der nächsten sechs Monate. Im Future Log werden Termine und Aktivitäten gelistet, die in den nächsten Monaten anstehen. Es wird auch empfohlen, sich jeden Monat den Future Log anzusehen, um Action Items in den laufenden Monat zu migrieren.

Ich habe mich hier für eine Jahresübersicht entschieden, weil ich das ganz nützlich finde. Noch ist kein Future Log angelegt, aber ich habe genügend Platz unter der Jahresübersicht gelassen, so dass hier die to-do-Listen und Ziele notiert werden können.

Monthly Log

Der Monthly Log besteht aus einer Monatsübersicht in Kalenderform und einer To-Do-Liste. Hier werden alle Termine und Aktivitäten aufgelistet, die für den Monat anstehen. Zunächst erstellt man den aktuellen Monthly Log und den nächsten dann erst, wenn es soweit ist. Ich habe aber schon alle Monate angelegt. Für die Action Items habe ich dann einfach Platz gelassen.

Ich habe hierfür zunächst für jeden Monat eine Doppelseite angelegt und mit schwarzen Kästchen für die Tage gefüllt. Sieben Spalten für die Wochentage, die habe ich oben drüber geschrieben. Dann je nach Monat entweder fünf oder sechs Reihen. Links daneben habe ich dann noch den Monat geschrieben. Unten ist Platz für die Aktivitätenliste oder was auch immer …

Weekly oder Daily Log

Je nach Vorliebe und wie viele Termine, Aktivitäten man mit dem Bullet Journal planen möchte, kann man eine Wochenübersicht oder eine Tagesübersicht nutzen. Hier wird auch oft zusätzlich noch ein Minitaturkalender mit Monatsübersicht aufgeführt, so dass man leicht einen Überblick sehen kann.

In erster Linie sollen hier aber die Notizen, Termine und to-do’s für den Tag oder die Woche gelistet werden.  Um zwischen Notizen, Terminen und Action Items zu unterscheiden, hat Ryder Carroll sich folgende Syntax überlegt:

– Notizen: Mit einem einfach Strich werden in der Liste alle Punkte markiert, die eher als Info dienen und die man nur auflistet, um sie nicht zu vergessen.

  • Aktivität: Alle Dinge, die man erledigen muss, werden mit einem Punkt gekennzeichnet.

° Events: Termine werden mit einem Kreis versehen.

* Besonders wichtige Punkte erhalten noch ein Sternchen vorne. Prio!!!!

Ich habe mich für eine wöchentliche Liste entschieden. Meine „normale“ to-do-Liste führe ich schon seit Jahren in elektronischer Form, das möchte ich auch nicht ändern, funktioniert für mich sehr gut. Also werde ich das Bullet Journal nur für besondere private Projekte nutzen, da brauche ich dann nicht so viel Platz. Auf der linken Seite ist jeweils die Wochenübersicht. Die rechte Seite habe ich erstmal leer gelassen, die wird dann im Laufe des Jahres mit to-do-Listen gefüllt …

Ein Bullet Jorunal kann man jederzeit starten, das muss also nicht zum Jahresbeginn sein. Wann immer man möchte und wie man möchte. Auch werden üblicherweise nicht alle Seiten sofort angelegt, sondern entstehen im Laufe der Zeit.

Custom Collections

Neben den Monatlichen, wöchentlichen Listen etc. sollte man auch etwas Platz lassen, um noch weitere Listen anzulegen, sogenannte Custom Collections. Das kann eine Liste für kreative Projekte sein, eine Liste mit Büchern, die man lesen möchte, aber auch einfach eine Liste mit Geschenkideen, die man im Laufe des Jahres sammeln möchte. Alles, was einem selber wichtig ist und man schriftlich festhalten möchte. Auch nutzen viele diese Custom Collections für Bucket List, um Ziele festzuhalten.

Nutzung eines Bullet Journals:

Das Ziel ist: Organisieren und Planen von Terminen und Aktivitäten sowie Sammeln von Ideen, Wüschen und Co. Und das Bullet Journal soll helfen, dies möglichst strukturiert zu tun. Bye, bye Zettelwirtschaft 😉

Immer dran denken, beim Bullet Journal gilt: es ist meins!!! Es ist nur für den Nutzer bestimmt und sollte genau so gestaltet werden, dass es für einen selber am besten passt.

Wenn das Bullett Journal angelegt ist, kann es losgehen!

Termine, Aktivitäten und Notizen eintragen.  Das ist natürlich eine laufende Aktivität, immer mal kommt etwas Neues hinzu, andere Dinge werden erledigt. Der Erfinder des Bullet Journals markiert erledigte Punkte mit einem X. So sind die Infos noch sichtbar und er kann das Bullet Journal auch als Nachschlagewerk nutzen. Ich bin eher ein Fan von Durchstreichen, erledigt ist erledigt 😉 Wie gesagt, dass Bullet Journal sollte immer zu einem selber passen, also einfach mal probieren, was für Euch am besten passt.

Am Ende jeden Monats wird der neue Monthly Log angelegt (ich habe schon vorab alle Monate angelegt, aber auch hier gilt, jeder wie er mag …). Dann kommt eine sehr wichtige Funktion bei der Nutzung eines Bullet Journals:

Migration

Nach jedem Monat werden alle Punkte durchgesehen. Alle erledigten Dinge kann man ignorieren, aber falls es noch unerledigte Punkte gibt (soll ja vorkommen oder ist Euch das noch nie passiert??? Ich schiebe manche Sachen leider immer mal wieder auf …).

Die unerledigten Punkte werden migriert. Bevor die offenen Topics in den nächsten Monat migriert werden, sollte man kurz innehalten und überlegen, ob diese noch wichtig sind. Also, evtl. durchstreichen, falls sie es nicht wert sind, migriert zu werden. Das ist eine gute Übung, um auch immer mal zu hinterfragen, ob man den Fokus auf die richtigen Dinge legt.

Alle Punkte, die migriert werden, mit einem > kennzeichnen und in den nächsten Monat übertragen.

Im Rahmen dieses Migrationsprozesses auch mal wieder einen Blick auf den Future Log legen, ob und welche der Aktivitäten von dort im nächsten Monat wichtig sind und sie gegebenenfalls dort platzieren.

Gestaltung

Wie oben schon erwähnt, machen manche aus Ihren Journals wahre Kunstwerke. Ich habe mich eher für die schlichte, aber funktionale Variante entschieden. Aber ein bisschen Pepp und Farbe darf natürlich trotzdem rein. Und da ich ja schon mal so ein bisschen mit Sketchnotes gespielt habe, habe ich dann einfach mal munter in den Monaten, die leeren Kästchen mit bunten Bildchen oder Mustern gefüllt.

Happy New Year im Januar! Jahresanfang, Winter, … Was das neue Jahr wohl bringen wird?

Februar: Karneval oder Fasching? Ich bin im Rheinland groß geworden und auch wenn ich schon über zwanzig Jahre im Süden lebe, es ist und bleibt: KARNEVAL!

März: Endlich wieder Blümchen! Frühling!!!

April, April, … wie das Wetter wohl nächste Jahr im April wird? Wechselhaft? Schnee, Sonne, Regen, …? Wir werden sehen! Oster kommt in jedem Fall!

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, …

Gartenparty, Sommer, gute Laune – Juni:

Sommer, Sonne und Eiskrem 😉

Und mein Lieblingsmonat (weil ich da Geburtstag habe) – der schöne August:

Im September zieht dann gleich der Herbst ein, Eicheln, Pilze, …

Oktober erinnert mich gleich an Halloween! 🙂

Statt mit Motiven, habe ich dem November ein bisschen Farbe mit Mustern verliehen:

Und es weihnachtet sehr! Dezember, ein so schöner Monat!

Noch ist mein Bullet Journal ziemlich leer, aber bereit für das neue Jahr! Ich werde das Journal vermutlich für einige kreative Projekte nutzen. Also mal sehen. Bin gespannt, wie es mir mit dem Journal so ergeht. In jedem Fall hat das Vorbereiten schon mal viel Spaß gemacht!

Ready, jetzt kann das neue Jahr kommen!

Guten Rutsch und einen tollen Start für 2020!

Liebe Grüße,

Petra