Lust auf mehr Kreativität im Alltag? Mir ging es schon lange so, dass ich gerne viel kreativer wäre und auch gerne verschiedene Techniken ausprobieren wollte. Wie so oft, zu wenig Zeit und andere Ausreden kamen dazwischen. Damit es dieses Jahr besser wird, habe ich mir vorgenommen, ein Kreativ-Journal zu führen und jeden Tag einen Eintrag zu machen 😊. Und hier schon mal meine Learnings aus den ersten 2 ½ Wochen für alle, die auch Lust haben so etwas mal auszuprobieren.

Was ist eigentlich ein Kreativ oder Art Journal?

Ein Art Journal ist wie ein Tagebuch, in dem die Seiten nicht einfach mit geschriebener Text sondern mit Zeichnungen, Collagen, Farben und so weiter gefüllt werden. Also quasi ein kunstvolles Tagebuch. Der eigenen Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Statt Tagebuch kann man aber auch ein themenspezifisches Journal wie ein Reise-Journal, ein Kunst-Journal oder ähnliches machen. Auch ein Journal mit Sammlung von Inspirationen, Büchern, und vieles mehr ist möglich. Ganz nach Euren eigenen Wünschen. Die wichtigste Regel: es gibt keine Regeln!

Ob Ihr also dort Eure täglichen Erlebnisse wie in einem Tagebuch in Eurem Journal festhaltet oder es zum Experimentieren für verschiedenen Techniken verwendet oder was-auch-immer, alles ist erlaubt!

Regelmäßig kreativ im Alltag – wie klappt das?

Ist nicht immer irgendwie zu wenig Zeit für alles? Irgendwas ist immer und im Alltagsstress gehen dann viele Dinge, die man gerne machen würde unter. Geht mir auch so und ich habe auch kein Super-Dupper-Erfolgsgeheimnis, wie man das hinkriegt. Da braucht auch vermutlich jede/r so seinen eigenen Weg. Mir persönlich hilft es, wenn ich mir selber etwas „Druck“ mache. Wenn Dinge fest im Terminkalender stehen, dann nehme ich mir auch die Zeit dafür. Man sagt, es dauert ungefähr 90 Tage, um eine neue Routine im Alltag zu integrieren. Es gibt viele Projekte wie das 100 days project und ähnliche, um das Dranbleiben zu Trainieren. Ich habe mir deswegen gleich das ganze Jahr vorgenommen. Jeden Tag einen Eintrag in mein Journal.

Wichtig: Wenn es mal nicht klappt, nicht gleich aufgeben, sondern lieber wieder loslegen und weitermachen. Eine Pause ist keine Schande. Und als Erinnerung; Man macht das für sich selber, also einfach wieder da weitermachen, wo man aufgehört hat und mit neuem Schwung weiter. 80% is good enough“. Ich werde sicherlich am Jahresende auch keine 365 Seiten gefüllt haben, aber vielleicht ja doch eine ganze Menge und das ist besser als nichts 😊.

Was braucht man, um zu starten?

Eigentlich braucht man für so ein Art Journal fast nichts um mal anzufangen. Natürlich gibt es Materialien ohne Ende, auch richtig tolle, die viel Spaß machen. Aber das Wichtigste ist, erstmal loslegen. Mehr Stifte, Farben und Co kann man sich nach und nach zulegen.

Was man braucht:

  • Ein Journal: Ein Skizzenblock, ein Notizheft, eine Kladde, … Ihr könnt aber natürlich auch mit einer Losen-Blattsammlung starten. Ich habe das Skizzenbuch aus meinem Shop genommen, das hat tolles Papier und es macht Spaß darin kreativ zu sein. Format hängt von Euren Vorlieben ab, ich empfehle nicht zu groß, damit Ihr es auch mal mitnehmen könnt, wenn Ihr viel unterwegs seid. Aber auch das ist Geschmackssache. Es sollte aber unbedingt ein Journal sein, das Euch gefällt, damit Ihr es auch gerne benutzt.
  • Stifte: Hier gibt es eine grenzenlose Auswahl. Wichtig auch hier, nehmt erstmal etwas, was Euch vertraut ist. Auch wenn es nur ein Bleistift oder ein Kugelschreiber ist. Ich liebe die Brushpens, damit arbeite ich sehr gerne, die gibt es in tollen Farben. Außerdem nutze ich je nachdem die Micron Stifte (für feine Schriften und Zeichnungen), die Pigma Pens fürs Schreiben und Zeichnen/Malen und ab und an auch die Kalligraphistifte.
  • Farben und Co: Je nach Euren Vorlieben, was Euch liegt: Aquarellfarben, Ölfarben, Ölkreide und so weiter.
  • Sonstiges: Stempel, Papier und Co – alles, was Euch so einfällt, mit welchen Materialen und so Ihr arbeiten möchtet. Maskingtape und Sticker sind auch toll für ein Journal. Auch hier gilt wieder, erlaubt ist alles, was Euch gefällt und flach und klein genug für ein Journal ist!
  • Klebstoff: Wer Collagen machen mag oder andere Dinge einkleben möchte, sollte auch einen Klebestift zur Hand haben. Den habt Ihr aber sicherlich eh zuhause. Ich arbeite gerne mit dem Klebestift Ecommu Arabic Standard aus Japan – deswegen gibt es den auch bei mir im Shop.

Wo findet man kreative Ideen und Impulse?

Internet, Instagram und Co – einfach munter suchen und sich inspirieren lassen. Gerade in Insta oder auch in Blog-Beiträgen von Kreativen gibt es viele Anleitungen und mehr. Wenn mir etwas gefällt, speichere ich mir das ab und probiere das auch mal aus. Meist probiere ich erstmal auf Schmierpapier alles aus, dann wandle ich ab so wie es mir gefällt.

Mein Kreativ-Journal 2023

Hier einige Impressionen aus meinem Kreativ-Journal für dieses Jahr. Ich sage selber lieber Kreativ als Art Journal, weil mir Art so sehr nach Kunst klingt, das klingt für mich dann so ehrfürchtig 😊.

Meine Einträge sind ein Mix aus spontanen Einfällen, Experimenten und manchmal auch mit Bezug zum Tag, aber eigentlich kein richtiges Tagebuch (das schreibe ich weiterhin immer mit eher Text und in mein echtes Tagebuch klebe ich auch schon seit vielen Jahrzenten immer Infos, Eintrittskarten etc. ein – ist also auch ein bisschen ein Art Journal, aber nicht so super kunstvoll).

Sehr viel Spaß hat mir mein Versuch mit einer Collage gemacht. Hier habe ich die Bildchen aus meiner täglichen to-do-Liste mal munter zusammengeklebt.

Und super viel Spaß hatte ich bei diesen Wort-Schnipseln für ein Zitat von Andy Warhol:

„Don’t think about making art, just get it done. Let everyone else decide if it’s good or bad, whether they love it or hate it. While they are deciding, make even more art.“

Andy Warhol

Passt das Zitat nicht einfach super zum Thema Art Journal gestalten?

Hat allerdings recht lange gedauert, bis ich alle Wörter komplett hatte. Hier lohnt sich das Suchen in Magazinen, Katalogen und Co.

Bei meiner letzten großen Reise in 2019 habe ich auch mal ein Reise-Journal ausprobiert, dazu gibt es auch einen eigenen Blog-Beitrag:

Und seit einiger Zeit habe ich ein Literatur-Journal, in dem ich je eine Seite gestalte für ein Buch eines Literaturnobelpreisträgers. Auch hier experimentiere ich gerne mit verschiedenen Techniken:

Loslegen!

Das Allerwichtigste: Einfach Machen! Loslegen! Und nicht dauernd vergleichen! Traut Euch einfach! Mein Einträge sind alles andere als super kunstvoll, aber es hat Spaß gemacht! Gegen die super tollen Einträge auf Insta und Co sehen meine Seiten nur so la la aus … Aber es gibt auch das tolle Sprichwort „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“. Also Üben, Dranbleiben und so wird man nach und nach besser. Und so wichtig: Have fun!!!

Ich wünsche Euch viel Spaß und gute Laune beim Ausprobieren, Experimentieren und Kreativ-sein! Würde mich freuen, mal zu hören, wie es bei Euch klappt oder auch welche Tipps Ihr für mehr Kreativität im Alltag habt!

Kreative Grüße,

Petra