Bei einer Reise nach Wien gehört ein Besuch in einem der traditionellen Kaffeehäuser unbedingt dazu. Wien ist berühmt für seine wundervollen Kaffeehäuser und seine Kaffeespezialitäten. Was darf es sein? Eine köstliche Wiener Melange oder lieber einen kleinen Schwarzen? Oder doch lieber einen kleinen oder großen Braunen? Als Erinnerung an meinen Besuch in Wien vor ein paar Wochen habe ich mal ein paar Kaffee-Varianten zuhause ausprobiert. Je nach Spezialität kommt Milch, Milchschaum oder Schlagsahne dazu. Ob Franziskaner, Kaffee verkehrt, Kleine Schale Gold. Kapuziner, Zarenkaffee oder Einspänner – himmlisch schöne Sorten für Kaffeegenießer/innen. Wer Alkohol im Kaffee mag, wählt vielleicht einen Fiaker oder Kosakenkaffee.

Die Tassen, Gläser und Tabletts findet Ihr im Shop. Wundervoll auch als Geschenk für Kaffee- und Wien-Fans! Für den Wiener Kaffeegenuss zuhause gibt es hier ein paar der köstlichen Rezepte:

Mokka oder Kleiner Schwarzer

Basis für all die köstlichen Kaffee-Zubereitungen ist der Mokka oder auch kleiner Schwarzer genannt, ein schwarzer Kaffee ohne Milch und Zucker. Der kleine Schwarze ist im Prinzip ein Espresso, ein starker, schwarzer Kaffee, aber mit etwas mehr Wasser als der italienische Espresso. Ich habe also für die Zubereitung einfach einen Espresso aus unserer Kaffeemaschine genommen (mit Kaffeebohnen, die ich aus Wien mitgebracht habe, ich würde sonst aber auch einfach nehmen, was ich gerade da habe). Wer es genauer mag, in vielen Rezepten im Internet findet man sehr exakte Angaben. Irgendwo hatte ich gelesen, man nimmt mind. 7,5 Gramm Kaffee für einen Mokka. Auch die Angaben mit wie viel Druck extrahiert wird (zwischen 10 und 15 bar oder aus der Espressomaschine bis zu 60 Sekunden) lässt sich nachlesen.  Ca. 40-60 ml Wasser für einen kleinen Schwarzen heißt es. Andere Quellen sind auch etwas lockerer und sagen, einen kleinen Schuss heißes Wasser zum Espresso geben und man bekommt einen kleinen Schwarzen.

Der Große Schwarze ist übrigens einfach ein doppelter kleiner Schwarzer. Und wenn der kleine Schwarzer noch mit etwas heißem Wasser gestreckt wird, spricht man von einem Verlängertem Schwarzen.

Serviert auf einem passenden Tablett, das an Wiener Geflecht erinnert:

Kleiner und Großer Brauner

Aber bitte mit Sahne! Wer im Kaffeehaus einen kleinen Braunen bestellt bekommt einen kleinen Schwarzen, der mit etwas Kaffeesahne verfeinert wird. Auf manchen Seiten findet man auch

Der Große Braune ist schlicht und einfach ein doppelter Mokka ebenfalls mit Kaffeesahne. Manche Rezepte nehmen auch Milch statt Kaffeesahne.

Wiener Melange

So lecker! Für die Wiener Melange brauchen wir zunächst auch wieder einen Mokka, außerdem Milchschaum.

Zubereitung:

  • Kleinen Schwarzen aufbrühen und in die Tasse geben, ca. 125 ml Kaffee
  • 125 ml Milch aufschäumen und mit dem Kleinen Schwarzen in eine Tasse geben
  • Zum Abschluss noch ein bisschen Milchschau obendrauf und je nach Wunsch mit Kakao verzieren

Kaffee verkehrt

Umgedreht, verkehrt herum, … was ist denn das? Milch mit Kaffee statt Kaffee mit Milch und das nett sich Kaffee verkehrt.

Zubereitung:

  • 1/3 heiße Milch
  • 1/3 Milchschaum dazugeben
  • Und dann noch 1/3 Espresso hinzugeben

Franziskaner

Ein Franziskaner ist ähnlich wie eine Wiener Melange, ein verlängerter Schwarzer mit warmer Milch und Schlagsahne (wobei die Österreicher natürlich Schlagobers sagen).

Zubereitung:

  • 1/3 Kaffee
  • 1/3 Milch aufwärmen und zum Kaffee hinzugeben
  • Last but not least noch 1/3 Schlagsahne hinzugeben

Kapuziner

Auch der Kapuziner wird mit Schlagsahne (oder Schlabobers) verfeinert. Die bräunliche Farbe erinnert an eine Kapzinerkutter, daher der Namen. Statt Sahne verwenden manche Rezepte auch Milch.

Zubereitung:

  • Großer Schwarzer
  • Sahne hinzugeben bis der Kaffee die passende bräunliche Färbung hat
  • Wer mag, darf auch ein Sahnehäubchen oben drauftun 😊

Fiaker & Einspänner

Äußerlich sehen Fiaker und Einspänner sehr ähnlich aus, aber in den Zutaten steckt der Unterschied. Beide werden mit schwarzem Kaffee und Schlagsahen zubereitet. Der Fiaker noch mit ein bisschen Schnaps dabei. Die Namen, man kann es sich denken, kommen von den Kutschern in Wien. Der Fiaker wurde gerne getrunken, um sich warmzuhalten.

Zubereitung:

  • Großer Schwarzer
  • Zucker hinzugeben
  • Einen Schuss Cognac, Rum, Kirschwasser oder so hinzugeben
  • Oben eine Sahnehaube drauf

Der Einspänner wird traditionell in einem Glas mit Henkel serviert und ließ sich so gut auch mit einer Hand trinken, was für Kutscher von einspännigen Pferdefuhrwerken ganz praktisch war. Außerdem hielt die Haube aus Schlagsahne den Kaffee warm. Und wenn es mal schnell gehen musste und die nächste Fuhre anstand, konnte man die Sahne mit dem Kaffee verrühren und das Getränk war schneller abgekühlt und trinkbereit.

Zubereitung:

  • Großer Schwarzer
  • Noch mit etwas Wasser verlängern und zum Kaffee hinzgeben
  • Oben eine Sahnehaube drauf

Noch mehr Spezialitäten:

Es gibt noch viele weitere Spezialitäten wie Kosakenkaffee (der hat es in sich: Rotwein, Wodka, Zucker, Milch und Kaffee), oder den Zarenkaffee mit verzuckertem und verquirltem Eigelb. Und Wiener Eiskaffee gibt es natürlich auch noch.

Manche Kaffee-Spezialitäten klingen schon himmlisch, wenn man nur den Namen hört: Kleine Schale Gold – wer könnte dazu schon nein sagen? Klingt so lecker! Ist ein Mokka gemischt mit heißer Milch und einer Haube aus Milchschaum.

Und es gibt noch soooooooooo viele andere Varianten, die man mal so probieren könnte:

Ein Glas Wasser dazu

Traditionell wird der Kaffee in Wien übrigens immer mit einem Glas Wasser serviert.

Und für alle, die wie ich auf Milchprodukte verzichten, die Köstlichkeiten lassen sich super mit Sojadrink (statt Milch), Hafersahne (statt Kaffeesahne) und Soja-Sahne-Ersatz zum Aufschlagen (statt Schlagsahne) machen – so auch die Kaffeespezialitäten hier auf den Bildern ;-).

Ich wünsche Euch einen köstlichen Kaffeegenuss!

Herzliche Grüße,

Petra